Philosophieeine vielfach nicht bedachte und daher nicht bewusst erlebte Möglichkeit Intimität zu erfahren und Sexualität in die Beziehung zu integrieren, sodass sie ihr salutogenes Potential entfalten kann.Die PaardimensionDer „Patientenbegriff“ der Sexualmedizin unterscheidet sich von der sonst in der klinischen Medizin üblichen auf das Individuum zentrierten Art (Arzt-Patient-Beziehung). Sexuelle Störungen sind vor allem vor dem Hintergrund der speziellen Situation des Paares zu verstehen: Das Paar ist der Patient (Arzt-Paar-Beziehung). Die Paardimension muss auch dort mitgedacht werden, wo im Einzelgespräch der Partner zwar nicht real, aber virtuell anwesend sein kann. Der gewohnte Blick auf das „kranke Individuum“ und auf ein gestörtes Organ- bzw. Funktionssystem geht am Kern des Problems vorbei und greift zu kurz, da es sich immer auch um eine Störung innerhalb einer Beziehung handelt. Diese zentrale Rolle der Paardimension (Arzt-Paargespräch) ist in der Medizin einmalig und verlangt neu zu erlernende besondere Fertigkeiten, zumal beim Tabuthema Sexualität. Die zwei Seiten ärztlicher Identität: Der EXPERTE und der GEHILFEIn seinem Fachgebiet ist der Arzt Experte, Autorität und verantwortlicher Problemlöser. In Bezug auf die Paarbeziehung ist er ein Nicht-Wissender und Gehilfe, der dem Paar hilft seine eigenen Lösungen zu finden: Das Paar heilt sich selbst. Vor allem diese Identität muss geübt werden. |
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